Aus dem Atelier.

Im Nachbarort befindet sich das „Heimatmuseum Wagenschwend“. Dem Leiter dieses Hauses werden hin und wieder landwirtschaftliche Geräte, Hausrat vergangener Zeiten zur Ausstellung angeboten, manchmal auch Bilder. Vor einiger Zeit kam er zu mir, ob ich ihm „einen alten Schinken“, wie er sagte, restaurieren könne. Ich wagte das Experiment.

Zunächst wollte ich wissen, wer der Maler ist. Da das Bild nicht signiert war, fand ich auf der Rückseite des Keilrahmen mit Bleistift geschrieben seinen Namen: Pfartscheller. Auch den Titel des Bildes: „Klosterbruder“.

Aber wer war nun dieser Mann? Im Nachschlagewerk „Thieme/Becker“ wurde ich fündig:

Pfartscheller, Alois, Maler, *1808 Vulpmes, Tirol. 1832 Schüler der Akademie München, 1839 in Italien und München.

Mehr war nicht zu finden. Auf dem Weinfass fand ich noch die Bezeichnung „Johannisberg 1865“. Ich entfernte die Flecken, behandelte die Oberfläche recht vorsichtig mit einem weichen Tuch, getränkt mit einem speziellen Balsam, und ein „frisches“ Bild entwickelte sich.

Nun hängt der „Schinken“ im Heimatmuseum Wagenschwend und der Leiter erfreut sich an seinem Klosterbruder.

 

 

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