Kurz notiert.

Man kann von unserem Altkanzler Kohl halten, was man will, aber dieser Tage bin ich auf eine Notiz gestossen, die mich zugegebenermaßen positiv überrascht hat.

In einem Nachruf auf  Kohl nämlich würdigte der Bundesvorsitzende des Bundes Bildender Künstler (BBK), Werner Schaub, in der BBK-Zeitschrift „Kultur-Politik“ das kulturpolitische Verdienst von Helmut Kohl. Der hatte sich noch zu Zeiten als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz in einer Rede ausdrücklich für eine Ausstellungsvergütung für Künstler und Künstlerinnen eingesetzt.

Zur Eröffnung der 22. Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes 1974 in Mainz forderte Kohl: „Der Künstler soll für sein informatives Reagieren, Antworten, rezeptives Eingehen auf Fragen der Zeit…ein finanzielles Äquivalent haben. Ich wehre mich dagegen, dass dieses Künstlerhonorar als Entschädigung für allgemeine Anwendungen…deklamiert bez. herunterzuspielen versucht wird!“

Helmut Kohl war damit der erste hochrangige Regierungspolitiker, der die Ausstellungsvergütung gefordert hat. Die Erinnerung an diese Forderung von Helmut Kohl ist bis heute von aktueller Bedeutung, da der BBK seit Jahren eine angemessene Vergütung bei Ausstellungen fordert und diese ins Urheberrecht aufnehmen will.

Selbst gesehen.

Koblenz – „Forum Confluentes“.

Im März 2008 erhielt der niederländische Architekt Benthem Crouwel nach einem international ausgelobten Architekturwettbewerb den Zuschlag zum Bau des jetzt sogenannten „Forum Influentes“. Im Gebäude sind neben einem großzügigen Foyer mit Café das Mittelrhein-Museum, eine Bibliothek und die Touristeninformation untergebracht. Weiträumige Lesesäle, eine Dachterrasse mit Blick zur Eifel, zum Hunsrück und Taunus sind einladend und komfortabel gestaltet.

Im Mittelrhein Museum sind in den Epochen-Sälen Malerei und Skulpturen des Mittelalters, des Barock, des Klassizismus und der Romatik bis hin zur Klassischen Moderne, mit Schwerpunkt auf die Werkkomplexe von K.O. Götz, Rissa und Heijo Hangen ausgestellt.

www.forum-confluentes.de

MalGrund.

Nach all den ungewöhnlichen Formaten mal wieder ein gerahmtes ganz und gar rechteckiges Bild. Den wunderbaren Holzrahmen fand ich über eine Kleinanzeige. Die Kombination von alten Rahmen und abstrakter, moderner Malerei finde ich immer wieder sehr reizvoll.

„Passion in Rot“ Öl/Leinwand, 100×70 cm, 2013

MalGrund.

Die Geometrie der neuen Formate brachte mich auf den Gedanken, die Linien und Winkel auf das Bild zu übertragen. Dadurch entstanden Bilder im Bild: „Spiegelungen“.

„Spiegelungen“ Öl/Leinwand, 100x100x90 cm 2017

 

MalGrund.

Ich habe in den vergangenen Wochen mit neuen Formaten experimentiert, und wie das immer so ist: es kommt dann eins zum anderen. Mit den neuen Formaten entwickeln sich plötzlich auch neue Farbgebungen, unerwartet zart und zurückhaltend. Passend dazu auch der Titel dieses neuen Bildes: Blumenseelchen. 

„Blumenseelchen“ Öl/Leinwand, 91x67x68 cm, 2017

 

MalGrund.

Die neuen Formate als Panorama an der Atelierwand. Für den Betrachter sind diese Formate sicher eine Herausforderung, sich von herkömmlicher Anschauung zu lösen. Zur Begutachtung reicht nun nicht mehr nur der Bildinhalt, sondern auch dessen Zusammenspiel mit dem Format. Übrigens, auch ich muss im Malprozess umdenken, denn die gewohnte Fläche, an die gewohnt war, erfordert ein gestalterisches Umdenken.

 

 

MalGrund.

Ich habe mich in den vergangenen Wochen ja mit Creativen Formaten „CF“ befasst, um vom rechten Winkel abzukommen. Jetzt kam mir der Gedanke: Wieso sind Bilder eigentlich immer vier-eckig? Ich dachte nach und entwickelte das erste 5-eckige Bild: „Träumerei“

Träumerei, Öl/Leinwand, 52x40x41 cm 2017.

 

 

 

Aus dem Atelier.

Im Nachbarort befindet sich das „Heimatmuseum Wagenschwend“. Dem Leiter dieses Hauses werden hin und wieder landwirtschaftliche Geräte, Hausrat vergangener Zeiten zur Ausstellung angeboten, manchmal auch Bilder. Vor einiger Zeit kam er zu mir, ob ich ihm „einen alten Schinken“, wie er sagte, restaurieren könne. Ich wagte das Experiment.

Zunächst wollte ich wissen, wer der Maler ist. Da das Bild nicht signiert war, fand ich auf der Rückseite des Keilrahmen mit Bleistift geschrieben seinen Namen: Pfartscheller. Auch den Titel des Bildes: „Klosterbruder“.

Aber wer war nun dieser Mann? Im Nachschlagewerk „Thieme/Becker“ wurde ich fündig:

Pfartscheller, Alois, Maler, *1808 Vulpmes, Tirol. 1832 Schüler der Akademie München, 1839 in Italien und München.

Mehr war nicht zu finden. Auf dem Weinfass fand ich noch die Bezeichnung „Johannisberg 1865“. Ich entfernte die Flecken, behandelte die Oberfläche recht vorsichtig mit einem weichen Tuch, getränkt mit einem speziellen Balsam, und ein „frisches“ Bild entwickelte sich.

Nun hängt der „Schinken“ im Heimatmuseum Wagenschwend und der Leiter erfreut sich an seinem Klosterbruder.

 

 

MalGrund.

Nach meiner Entdeckung des Stufenbildes (s.: in meinem Blog „Aktuell“ die Bilder vom 27. Januar und 3. Februar) hinterfragte ich, in meinem Depot stehend, die Formate in meinen Regalen. Rechtecke, Quadrate, Hoch- und Querformate. Wieso eigentlich bleibt man in diesen Vorstellungen haften? Warum nicht diese „Überlieferungen“ in Frage stellen? Und da kam es mir plötzlich in den Sinn, das Format zu gestalten. Mit Säge und Leim änderte ich die Keilrahmenleisten zu meinem neuen Bildformat: „CF“ Creatives Format.

„Gegenläufiges Temperament“ Öl/Leinwand, 105×71 cm, 2017