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Depotbesuch IX

Ein italienischer Maler, wir waren befreundet, besuchte mich in meinem Atelier. Ich zeigte ihm natürlich meine Bilder. „Die Gedanken des Organisten“ Öl/Holztafel, 90×70 cm, 1989. Er war überrascht. „Deine Bilder sind super, perfekt und von höchster Präzision…gerade Linien, exakte Flächen…typisch deutsch…aber wo ist Deine Freiheit?“ Typisch deutsch? Seine Worte sollten bei mir malerische Konsequenzen haben.

 

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Depotbesuch VI

Offen gesagt, mich wundert heute, mit welcher Präzision und Akkuratesse ich in meinem Atelier in Cortina di Alseno dieses Bild gemalt habe. Eine extrem mühselige und aufwändige Arbeit in „Klein-Klein“ war das, stundenlang saß ich tief über das Bild gebeugt. Manchmal brauchte ich sogar eine Lupe. Das genaue Gegenteil von dem, wie ich heute Malerei verstehe und umsetze. Wann und wie ich von dieser konstruktivistischen Art des Malens weg – und hin zum freieren Gestus kam, das verrate ich Ihnen in den kommenden Tagen. Nur soviel sei gesagt: es hat etwas mit Deutschland und Italien zu tun. „Der Choral“ Öl/Holztafel, 53×71 cm, 1988.